NÜTZLICHE INFORMATIONEN
Plaz des 2. Dezember 1870
28140 Loigny-la-Bataille
GPS Koordinat:
Breitengrad: 48.121704
Längengrad: 1.733939
Parken in der Nähe
- Voller Preis: 6 €
- Reduzierter Preis *: 4 €
* 6-17 Jahre, Veteranen, Studenten, Arbeitssuchende, Behinderte - Kostenlos für Kinder bis 5 Jahre
Das Museum ist vom 3. März bis 3. November 2024 geöffnet.
Dienstag bis Freitag: 14:00 bis 18:00 Uhr
Sonntag und Feiertage: 14.00 bis 18.00 Uhr
Samstag (nur im Juli, August): 14:00 bis 18:00 Uhr
Das Museum ist am 1. Mai geschlossen.
Das gesamte Museum ist ins Englische übersetzt (mit Ausnahme der temporären Ausstellungen).
Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71
Napoléon III. , Kaiser der Franzosen (1808-1873), 1855
Franz-Xaver Winterhalter (1805-1873),
Öl auf Leinwand
Musée national du château de Versailles
Porträt Otto von Bismarck, 1887
Franz von Lenbach (1836-1904)
Öl auf Leinwand
Walters Art Museum, Baltimore
Der Fall des Französischen Kaiserreichs
1870 entstehen erste Spannungen zwischen Frankreich (zweites Französisches Kaiserreich) und Preußen. Napoleon III., der sich von Wilhelm I. brüskiert fühlt, erklärt Preußen den Krieg. Für den Kanzler Bismarck bedeutet ein Krieg gegen Frankreich die Möglichkeit, das Werk der deutschen Einigung zu vollenden. Der Konflikt dauert vom 19. Juli 1870 bis zum 19. Januar 1871 an.
Die Truppen werden schnell in die Flucht geschlagen. Auf die Kapitulation des Kaisers bei Sedan, am 2. September 1870, folgt die Einsetzung der republikanischen Regierung der nationalen Verteidigung, die nur kurze Zeit später um Waffenstillstand bitten muss. Der Friedensvertrag wird am 10. Mai 1871 in Frankfurt unterzeichnet.
Die Niederlage führt zur Einigung des gesamten Deutschen Reiches unter preußischer Krone. Außerdem beschließt Deutschland die Annexion der Gebiete Elsass und Lothringen, die bis zum Ende des Ersten Weltkrieges deutsch bleiben.
Gefecht von Villepion-Faverolles
Paul-Émile Boutigny (1853-1929)
Öl auf Leinwand
Der Krieg auf der Ebene von Beauce
Nach der Kapitulation des Kaisers bei Sedan wird am 4. September 1870 in Paris die Republik ausgerufen. Die eingerichtete Regierung der nationalen Verteidigung entscheidet, den Krieg fortzuführen. Als Reaktion wird Paris ab dem 20. September von den Deutschen belagert.
Zur Befreiung von Paris bilden sich in der Provinz Entsatzarmeen. So kommt es zur Entstehung der Armée de la Loire (Loirearmee). Trotz dieses neuen Gegners besetzen die Preußen Orléans (11. Oktober), Châteaudun (18. Oktober) und Chartres (21. Oktober). Am 9. November 1870 trägt die Loirearmee einen Sieg in Coulmiers (Loiret) davon. Orléans wird aus preußischer Hand befreit.
Die aus diesen ersten Erfolgen gestärkt hervorgehende Regierung befiehlt die Fortsetzung der Offensive in Richtung Paris. Am 1. Dezember wird Schloss Villepion zurückerobert. Am Vormittag des 2. Dezembers stellt sich die Loirearmee im Gebiet von Loigny den preußischen und bayerischen Truppen.
Die West Volunteers von Colonel de Charette in der Schlacht von Loigny am 2. Dezember 1870, Castellani Charles (1838-1913)
Huile sur toile
Paris, musée de l’Armée
Die Gefechte in Loigny
Am Morgen des 2. Dezembers 1870 wird Loigny von einem Teil der französischen Truppen besetzt. Das Dorf wird jedoch sehr schnell von den Deutschen zurückerobert. Das Schlachtfeld gerät unter heftiges Artilleriefeuer.
Aufgrund des Versagens des 51. Marschbataillons ist die Loirearmee bedroht. Angesichts der Gefahr startet General de Sonis an der Spitze eines Trupps von 800 Männern (darunter 300 Päpstliche Zuaven) einen Angriff in Richtung Loigny. Die unter dem Sacré-Cœur-Banner kämpfenden Männer des Generals de Sonis beweisen heroischen Mut.
Die feindlichen Truppen ziehen sich kurz zurück, um sich neu zu formieren und eine erneute Initiative zu starten. Die Franzosen weichen zurück und das Dorf und die Schlacht bei Loigny sind unwiederbringlich verloren.
Am 4. Dezember erobern die Preußen Orléans zurück. Paris kann nicht gerettet werden.
Ein Denkmal im Dienste der
deutsch-französischen Aussöhnung
Als Hommage an die Opfer der Schlacht hängen in der Totenkapelle seit 2000 deutsche und französische Flaggen aus.
Gräber von Deutschen in Loigny
Sicher, die Gefechte waren besonders schwer. Dennoch überließen die Bauern nach der Schlacht den Deutschen spontan einige Parzellen, damit sie ihre Toten begraben konnten. Diese Geste lässt sich mit Sicherheit auf eine Mischung aus Angst und Mitgefühl zurückführen. Auch heute noch gehören einzelne Abschnitte Deutschen.
Gedenkfeiern im Zeichen der Brüderlichkeit
Während in Frankreich der Wunsch nach Revanche aufkeimtw, fanden die Gedenkfeiern zum 25. Jubiläum der Schlacht bei Loigny unter Leitung des Kaisers des Deutschen Reiches, Wilhelm II., statt.
Zum 100-jährigen Gedenken wurden als Zeichen der Brüderlichkeit zwischen den Völkern die Gebeine von 60 deutschen Offizieren geborgen und in das Ossarium mit den 1 200 französischen Soldaten überführt.
In Loigny finden regelmäßig Feiern zur deutsch-französischen Freundschaft statt. Im Jahr 2000 rief der Wehrbeauftragte der Botschaft, Oberst Klaffus, in Fougeu die Erinnerungen an die deutschen Soldaten wach und pflanzte auf dem place du 2 décembre 1870 in Loigny einen Ginkgo-Baum. Dieser Baum des Friedens, der sogar die Atombombe überstanden hat, symbolisiert das Leben und den Neubeginn. Der Ginkgo biloba ist aber auch das Wahrzeichen der Stadt Weimar, einstige Wahlheimat Goethes.